The Latin World
 
Geschichte der Salsa
 
Las Raices de la Salsa
 
Die Wurzeln des salsa
 
Jeroen Con Sabor
 
 
 
 
 
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Salsa, was „Soße“ im Spanischen bedeutet, ist ein Begriff, der speziell und breit gefächert zugleich ist. Im engeren Sinne ist Salsa ein Musikstil, eine moderne Variante der lateinamerikanischen Musik. Im weiteren Sinne umfasst Salsa jegliche Arten der lateinamerikanischen Musik und des Tanzes. Doch was bedeutet das nun und wo hat die Salsa ihre Wurzeln?

Soße
Wie bereits erwähnt bedeutet „Salsa“ im Spanischen nichts anderes als „Soße“. Kubanische Musiker und Bands verwendeten den Begriff auch, um in einem Song einen „sanften“ Part anzukündigen. In der südamerikanischen Musik kommt es häufig vor, dass ein Lied nach jeder Strophe zum Höhepunkt (Klimax) kommt, was meistens im so genannten Montuno-Teil passiert. Das ist jener Teil eines Songs, der etwas „Besonderes“ hat und gleichsam mit „Soße“ übergossen wird.

Emigranten
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges zogen viele latinos, darunter Kubaner, Puerto Ricaner, Kolumbianer und Venezolaner, in die USA, wo sie sich in New York City konzentrierten. Jeder einzelne brachte seinen persönlichen Stil mit, sodass viele verschiedene Musikgattungen mit einer Vielzahl verschiedener Namen entstanden. So haben z.B. Kubaner ihren „Son“, „Guaracha“, „Rumba“ und „Danzon“. Später entstanden noch der populäre „Mambo“ und das „Cha-Cha-Cha“. Puerto Ricaner verbreiteten ihr „Bomba“ und „Plenum“. Um Ordnung in diesen terminologischen Dschungel zu bringen, wurde dann nach einem kollektiven Wort gesucht, das jeder verstand.

New York
Es ist schwierig zu definieren, wann genau der Begriff „Salsa“ übernommen wurde – fest steht jedoch, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt die Bezeichnung „Salsa“ als Sammelbegriff für lateinamerikanische Rhythmen festgelegt wurde. Im Laufe der Zeit wurde die Bezeichnung „Salsa“ jedoch auch mit einem bestimmten Rhythmus verbunden. Das ereignete sich zu Zeiten der Gründung des bekannten Plattenlabels „Fania“ in den frühen 70er Jahren in New York. Musiker, die unter dem Fania-Label bekannt wurden, sind u.a. Celia Cruz, Willie Colón, Tito Puente, Rubén Blades sowie Ismael Miranda. Man kann deshalb annehmen, dass die Salsa ihren Ursprung in New York hat, wobei sie größtenteils von kubanischer Musik abgeleitet und inspiriert wurde. New York ist heute immer noch einer der hot-spots des Tanzes. Heutzutage ist allerdings das RMM-Label maßgebend mit Musikern wie José Alberto, La India, Marc Anthony, Tito Nieves und Celia Cruz.    

Kuba
Auf der Insel Kuba gibt es eine außergewöhnlich große Anzahl verschiedener Rhythmen und Musikarten. Die Erklärung dafür geben eine Anzahl Faktoren wie z.B. die Herrschaft der Spanier als Kolonisten über Kuba. Spanier hatten selber eine eigene, starke, traditionelle Musik entwickelt, die sie mit in die „Neue Welt“ nahmen. Zudem erlaubten sie ihren Sklaven, als eine der wenigen europäischen Großmächte, die freie Ausübung ihrer eigenen Musik- und Tanztraditionen. Von zentraler Bedeutung waren hierbei für die aus Afrika stammenden Sklaven Trommeln und der Rhythmus. Die Spanier wiederum brachten ihre europäischen Instrumente mit, wie die Gitarre, das Klavier sowie diverse Blasinstrumente. Die Melodie spielt in der europäischen Musik eine wichtige Rolle und aus der Vermischung von afrikanischen Rhythmen und europäischen Melodien ist die Vielfalt der kubanischen Musik entstanden. Unter allen Musiksorten findet man einerseits stark afrikanisch- angehauchte Musikrichtungen wie z.B. die „Santeria-Musik“ (die starke Einflüsse der Yorumba- Religion aufweist) und die „Rumba“, und andererseits europäisch- orientierte Musik wie „Danzon“, „Habanera“ oder „Son“.

Der Son
Der Son, die Perle der populären kubanischen Musik, ist Ende des letzten Jahrhunderts im Osten  Kubas entstanden. Eine der wichtigsten Städte in diesem Gebiet ist Santiago de Cuba, die ehemalige Hauptstadt des Landes. Der traditionelle Son wird auf den „tres“ (Gitarre), „marimbula“ (hölzerne Kasten mit Metallplatten) oder Kontrabass, „Bongo“ (zwei kleine Trommeln) und „claves“ gespielt (zwei kurze hölzerne Stöcke). Später kamen noch die „maracas“ und Trompeten hinzu. Die „claves“ sind zwei Stöcke, die einen bestimmten Rhythmus angeben, welcher die Basis für kubanische Tanzmusik und der heutigen Salsa bildet. Große Namen des Son sind u.a. Ignacio Piñeiro, Miguel Matamoros und Arsenio Rodríguez. Der Son ist durch seine Musik und Poesie zu einer wichtigen Ausdrucksform der kubanischen Kultur geworden und ist noch heute sehr beliebt. Noch immer existiert in Santiago de Cuba die „Casa de la Trova“, wo man traditionellen Son in Form des „Quatro patria“ spielt. Eine weitere wichtiger Band ist die „Sierra Maestra“. Der Son entwickelt sich immer noch weiter und Interpreten wie Alberto Álvarez oder Isaac Delgado bringen die Moderne in den Tanz. Es hat sich sogar schon ein regelrechtes Revival des traditionellen Tanzes ereignet, als Ry Cooder den „Buena Vista Social Club“ zusammenführte, welcher die alten Son- Klassiker wiederbelebte und die Bedeutung des Tanzes bestätigte.

Salsa
Der Son wurde durch Kubaner nach New York gebracht. Im Zuge der Kreuzung der verschiedenen lateinamerikanischen Tanzstile sowie der Einbindung neuer Musikinstrumente und Elektronik in die Musik entstand Salsa. Im Film „Las raíces de la Salsa“ („Die Wurzeln der Salsa“) wird von „Son con son“ gesprochen, was bedeutet, dass die heutige Salsa eine Ausführung oder Unterart des traditionellen Sons ist. Im Prinzip sind der Rhythmus, die „claves“ und Akkorde der Salsa dieselben wie im Son und dennoch sind beide Tänze nicht identisch. Der Klang ist unterschiedlich. Salsa basiert zwar auf einem alten Konzept, ist aber die Musik von heute. Die Musik wird straff gespielt und es wird Gebrauch von modernen Aufnahmetechniken gemacht, was bewirkt, dass die Musik ein Schmaus für die Ohren ist. Des Weiteren ist zu sagen, dass sich der Tanz gegenüber der westlichen Rock- und Dance- Musik durchgesetzt hat. Salsa wird rund um die Welt getanzt und schürt daneben das Interesse für andere lateinamerikanische Rhythmen. Es ist schon verrückt, dass der alte Son das Interesse für die moderne Salsa weckt. Wie man es auch dreht und wendet: man kann sagen, dass das die Kraft und Schönheit der lateinamerikanischen Musik widerspiegelt.

Währenddessen in Havanna
Während die New Yorker Salsa zu Beginn der 70er Jahre langsam die Welt zu erobern begann, entwickelte sich Kuba ebenfalls weiter. Besonders der Son war von dieser Entwicklung betroffen, welche sich in Form der Entdeckung neuer Instrumente für den Tanz zeigte. So wurden das  Piano, Bongos, Congas, Flöten und Violas in die Musik miteinbezogen. Des Weiteren entstanden Son- Trios und Son- Quartetts bis hin zu Son- Sextetts und „Charanga- Orchester“ wie z.B. „Original de Mazanilla“, „Orquesta Revé“ und „Grupo Manguaré“. Es wurde durchgehend nach neuen Variationen für die Musik gesucht, wobei die Einbringung von Jazz- Elementen, wie sie z.B. in der Band „Irakere“ zu hören sind, nennenswert ist. Neue Rhythmen standen ebenso im Vordergrund: ein gutes Beispiel hierfür ist die Band „Los Van Van“ mit Bandleader Juan Formell. Der Son ist immer ein Leitfaden in der Musik geblieben – und das auch für die moderne kubanische Musik wie die „timbre“. In dieser Musik ist der Son die Basis, wobei hier schärfere Pausen und Akzente charakteristisch sind. Darüber hinaus unterstützen Schlagzeug und Synthesizer die Musik. Kubanische Vorbilder dieser Stilrichtung sind „Climax“, „Manollin“ und „La Charanga Habanera“.   

Jeroen Con Sabor

 
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